Reisen können wir schon ein Dreivierteljahr nicht mehr. Doch in meinen Reise-Infos möchte ich Euch auf eine Reise durch die Adventszeit mitnehmen. Eine Zeitreise, die am 1. Adventssonntag (dieses Jahr am 29.November) begonnen hat und zu Weihnachten im Stall beim Christkind endet. Unterwegs begegnen wir nicht nur den Adventssonntagen. Wir treffen auch auf „Weihnachtsmenschen“. Ich nenne sie so, weil ihre Gedenktage nach alter kirchlicher Tradition in den Advents- und Weihnachtskreis des Kirchenjahres hineingesetzt wurden. Diese Heiligengestalten erzählen uns etwas von dem Weihnachtsgeheimnis. Es ist das Wunder, das Gott in dem neugeborenen Kind namens Jesus selbst Mensch geworden ist. „Er war einer von uns“, so hat der niederländische Maler Rien Poortvliet seine gemalte Geschichte von Jesus Christus betitelt. Die Geschichtsschreiber des Lebens Jesu, die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, haben eindrücklich beschrieben: In Jesus Christus ist Gott und Mensch eines geworden.
Heute ist der 4. Dezember: Barbaratag, der Gedenktag der heiligen Barbara. Sie ist auch in der Evangelischen Kirche eine Heilige. In einer Zeit, in der Christen denunziert, verfolgt und angeklagt wurden, weil sie nur ihren himmlischen Herrn und nicht den römischen Kaiser als Gott verehrten, hielt Barbara an ihrem Glauben an Jesus Christus fest. Sie stellte sich damit auch gegen ihren wohlhabenden Vater. Als Glaubenszeugin (Märtyrerin) wurde sie durch ihn selbst im Jahr 306 getötet. Weil sie auf der Flucht vor ihrem Vater von einer Felsspalte verborgen wurde, ist sie Schutzpatronin der Bergleute, Tunnelbauer und anderer Berufsgruppen.
Ein schöner Brauch sind die Barbarazweige: Kirsch- oder Obstbaumzweige, heute ins Wasser gestellt, erblühen zu Weihnachten. Die weißen Blüten erzählen ohne Worte: Barbara starb in der Seele ungebrochen in der Gewissheit, dass ihr Ende auf Erden zugleich der Neubeginn des ewigen Lebens ist. Barbara sagt uns: Angesichts der verführerisch überladenen Weihnachtsauslagen in den Geschäften nüchtern bleiben – am Glauben festhalten, dass Jesus Christus unserem Leben einen Sinn gibt. Mach dich auf die Suche nach dem Sinn in Deinem Leben.
Heute habe ich auch bei uns in Moosach einen Kirschbaum gefunden und ein paar Zweige abgeschnitten. Ich habe sie ins warme Wasser gelegt, um sie aus dem Winterschlaf zu beleben. Dann kommen sie in eine Vase mit Wasser. Ich setze sie an eine helle Stelle und dann: warten wir’s ab. Treiben die prallen Knospen zu Weihnachten weiße Kirschblüten?