Ein Corona-Jahr in Deutschland

Vor einem Jahr, am 18. Juni 2020 sind wir morgens um Sieben mit einer Sondermaschine der Lufthansa aus Delhi in München angekommen: Steril eingepackt wegen der Ansteckungsgefahr. Das war auch gut so. Wir mussten sofort 14 Tage in häusliche Quarantäne und machten beide, Herta und ich, eine Covid-Erkrankung durch. Herta hat es stärker erwischt. Sie lag erschöpft und anfangs mit Fieber die ersten 10 Tage im Bett. Ich hatte mehr Glück. Ich konnte uns einigermaßen versorgen, hatte aber die ganze Zeit weder Geschmackssinn noch Geruchssinn zur Verfügung.

Wir sind dankbar, dass wir die Erkrankung so gut überstanden haben und als genesen gelten. In diesem Jahr war für uns vieles nicht möglich. Vor allem die geplante Beauftragung im Begegnungszentrum in Pattaya / Thailand. Wir hoffen aber, dass wir dieses Jahr im September unseren Dienst dort antreten können. Besuche waren auf ein Minimum beschränkt. Doch wir konnten dafür unseren Anbau des Wohnwagens am Pilsensee realisieren. Ich erlebte dort und in unserem alten Weinberg bei Rothenburg nach 5 Jahren endlich wieder den Jahreslauf in der Natur: den Herbst mit den bunten Blättern, den kahlen Winter und Krokusse und Schneeglöckchen als erste Frühlingsboten schon im Februar. Die Große Konjunktion von Jupiter und Saturn konnte ich ganz bequem am Pilsensee und vom Fenster den Arbeitszimmers in Moosach beobachten und fotografieren.

Sorgen gab es auch: Peter, ein guter Freund, der wochenlang mit Covid 19 auf der Intensivstation ums Überleben rang;  die Inhaber der Einzelhandelsläden, die nicht verkaufen, die Schausteller, die nicht ihre Geschäfte aufbauen, die Artisten, Musiker und Schauspielerinnen, die nicht auftreten konnten. Doch viele wurden kreativ und versuchten, was doch noch ging. Kirchengemeinden überlebten mit Streaming-Gottesdiensten und anderen digitalen Angeboten. Wir alle tasten uns inzwischen in neue alte Freiheiten hinein, auch dank der gewaltigen Impfkampagne. Wir genießen gerade die Möglichkeit, mit unserem Wohnwagen für eine Woche am Waginger See zu stehen. Mit aller Maskenvorsicht – aber doch frei und dankbar

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5 Kommentare

  1. Lieber Herr Pastor Leuschner,
    Sie und Ihre Frau haben in dem 1 Jahr, seit Sie aus Indien abgereistsind, sehr viel mitgemacht und erlebt.
    Wünsche Ihnen Beiden, daß Sie wie geplant, im September nach Pattaya zurückkehren können.
    Wünsche Ihnen Beiden bis dahin einen schönen Sommer und eine gesunde und gesegnete Zeit.

    Liebe Grüße
    Gerda Rometsch

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