Im Hunter Valley (North South Wales, Australien)

Heute will ich mal wieder meinem Reise-Blog-Titel gerecht werden und Euch das Hunter Valley schmackhaft machen.

Während eines Kurzurlaubs im Canton Beach Holiday Park im Bezirk Central Coast wollte ich als Liebhaber australischer Weine unbedingt in das Hunter Valley. Eine Autostunde nach Nordwesten auf dem M1 (Pacific Motorway) entfernt, öffnet sich das weite Hunter Valley. Von einer hohen Bergkette geschützt, bietet es den 120 Weingütern seit 200 Jahren ein mediterranes Klima, um edle Weine anzubauen. Keine Massenware, sondern individuell ausgebaute Sorten. Selbst Olivenbäume gedeihen hier und geben ihre Früchte zu leckeren Snacks bei der Weinverkostung.

Das Hunter Valley wird die Geburtsstätte des australischen Weins genannt. Was 1820 mit 20 Acres (8 ha) Weinbergen an den nördlichen Hängen des Hunter Rivers begann, ist heute ein riesiges Areal ungezählter Weinberge der Winzerfamilien, die sich hier angesiedelt haben. Heute produzieren noch eine Handvoll Weingüter die zwölf historischen Weinberge mit den ursprünglichen Pflanzungen von alten europäischen Wurzeln, die mit der ersten Schiffsfuhre kamen. All diese Weinberge blieben nicht betroffen von der Reblaus, die in den späten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in Europa 70 % des Weinbestands vernichteten. So blieben die Sorten Shiraz, Semillon und Chardonnay erhalten. Diese Weinstöcke zählen zu den ältesten in der Welt.

Ich steuerte das Hunter Valley Visitor Information Centre an. Es ist am Wine Country Drive nördlich der Stadt Cessnok gelegen. Es bietet freundliche Bedienung und eine große Auswahl an Informationen zu den Weingütern, Hotels und anderen Unterkünften an bis hin zur Weinverkostung von Familienweingütern in der Information. Ich bekam einen schönen Rundkurs in der Karte aufgezeichnet, die ich nach einer Stärkung im Café abarbeitete.

Der Oktober, bei uns die Weinlese, ist für die australischen Weinbauern der Frühling. Die Triebe haben ausgeschlagen. Die Weinblätter entfalten sich und überraschenderweise sah ich auch schon die Minipergel an den Stielen. Vor den Weingütern stehen viele Autos, die Ehepaare und kleine Gruppen in den Frühlingsferien hergebracht haben, um den Wein zu verkosten und zu kaufen. Am Wochenende werden Hochzeiten gefeiert. Manche weiße Stretchlimousine steht deshalb vor der Cellar Door. Ein Brautpaar mit Fotograf wartete ungeduldig an einer historischen Holzbrücke, bis ich darüber gefahren war, um dort ihre außergewöhnlichen Aufnahmen zu machen.

Den besten Rundumblick über das Hunter Valley gewinnt man am Weingut Audrey Wilkinson (https://audreywilkinson.com.au). Weinberge soweit man sehen kann erstrecken sich an den sanften Hängen, geschützt von Bergen, die die Regenwolken einfangen und das köstliche Nass abgeben.

Von der Bedienung wurde ich freundlich empfangen. Sie zeigte mir die Aufzeichnungen der Story dieser englischen Winzerfamilie, die 1866 begann. Die Söhne Frederick und John von Alfred Wilkinson, dem Gründer, studierten in Frankreich und im Rheingau Weinanbau und den Ausbau der geernteten Reben. Doch zur eigentlichen Größe brachte der Enkel Audrey das Weingut. Er führte den Betrieb von 1895 bis zu seinem Tod 1962. Da das Ehepaar und auch Bruder und Schwester keine Nachkommen hatten, ging das Weingut in den Siebzigerjahren an ein Weinkonsortium über. Bis heute wird es erfolgreich geführt.

Die Regenwolken über den Bergen warten schon.

Ich nahm mir eine Flasche Shiraz mit. Die Sorte durfte ich probieren. Er schmeckt weich, vollmundig und köstlich. Erfüllt mit vielen guten Eindrücken fuhr ich wieder zurück. Der einsetzende Regen hatte mit seiner Intensität gewartet, bis ich das meiste gesehen hatte. Zu Hause angekommen, erzählte mir Herta, dass es hier am Meer furchtbar geregnet und gestürmt hatte. Ich sah es an dem nassen Terrassentisch und dem nassen Grill. Da hatte ich doch wirklich Glück gehabt. Abends ging ich endlich ans geliebte Grillen unseres riesigen Rumpsteaks.

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