17. September 2021
Frühstück um 8 Uhr bestellt!! Das war ein Fehler nach der ersten Jetlag-Nacht. Müssen wir ändern. Fieber messen und per WhatsApp an BPH ALQ Avani Hotel schicken. Dahinter verbirgt sich die betreuende Schwester des Bangkok Pattaya Hospitals (BPH). Sie schreibt uns: PCR-Test negativ; sehr schön. Wir sind ziemlich fertig nach den Strapazen der letzten Wochen und des Fluges. Deshalb haben wir nachmittags ausgiebig geschlafen.
Das Hotel liegt inmitten des Bar- und Geschäftszentrums von Pattaya an der berühmten Beach Road, die zu dieser Zeit überquillt von Touristen in den Bars, auf der Promenade oder am Strand. Heute ist es dort totenstill. Auf der anderen Seite zur Pattayasaisong Road sieht und hört man ein paar Autos fahren. Leise Musik tönt aus der Mall mit dem Attraktionen-Museum „Believe it or not“. Lebensmittelgeschäfte und Restaurants dürfen öffnen. Unten sehe ich ein offenes kleines indisches Restaurant, etwas weiter einen Massagesalon, in dem zwei Angestellte vergeblich auf Kundschaft warten. Ansonsten nur heruntergelassene Metalljalousien. Abends sind die Fenster der beiden großen Gebäude des Royal Palace Hotels völlig dunkel. So leer, so tot habe ich Pattaya nie erlebt dank Corona-19.
Wir haben begonnen, die Info-Email zu schreiben, die wir an unsere Verwandten und Freunde schicken wollen. Dazu müssen wir aber erst mal aus unseren über 300 Kontakten eine Liste erstellen, an die sie gehen soll. Das artet richtig in Arbeit aus. Weil wir es satt haben, aus Plastik-Containern mit Plastikbesteck zu essen, erbitten wir Porzellangeschirr und Metallbesteck. So schmeckt das Abendessen schon viel besser.
18. September 2021
Nachts bin ich ewig nicht eingeschlafen. Typisch für meine zweite Jet Lag Nacht. Wenigstens gibt es heute erst um 9 Uhr Frühstück. Wir haben in unserer Euphorie zum Essen heute soviel bestellt, dass wir gar nicht alles verzehren können. Da müssen wir radikal kürzen. Der Küchenchef liefert uns so große Portionen, dass ein Menü im Grunde für zwei Personen reicht – zumindest für zwei Rentner, die sich im „Edelgefängnis“ nicht ausreichend bewegen können und schon ein paar Pfunde zu viel um den Bauch haben.
Heute wird die E-Mail von Herta korrigiert und ich mache die Liste fertig. Da tönt das Handy. Oh, es ist schon nach 18 Uhr! Die Nurse erinnert uns an die Abendmessung. Haben wir vergessen. Wir sind also immer noch im Stressmodus. Ich habe mir vorgenommen, auch weiterhin mein Fitnesstraining durchzuhalten – vor allem die Rückenübungen – und will wenigstens auf 5.000 Schritte kommen. Deshalb immer öfter Zimmerjogging zehn Minuten vor ganz, um auf die stündlichen 250 Schritte zu kommen. Beim Telefonieren mit Tochter Eva und Familie amüsieren sich Eva und Stella über mein Zimmerjogging und rufen: „Du musst noch die Arme hochheben wie unser Naked Man“. Das ist ein Chinese, der wegen der Corona-Beschränkungen in Singapur nur im Hof vor seinem Haus mit nacktem Oberkörper und erhobenen Armen um sein Auto herum joggt und gerne mit Eva und den Kindern spricht, wenn sie von der Schule nach Hause kommen.
Nachts sehe ich trotz fast wolkenlosem Himmel nur die hellsten Sterne. Ein Highlight ist der sich füllende Mond ganz nah bei Jupiter.
Hallo Ihr Lieben
Euer Quarantänetagebuch ist sehr schön geschrieben und gefällt mir. Quarantäne in einem Zimmer ist schon härter als im Haus. Gute Idee mit dem Zimmerwalking. Ist in Pattaya gerade ein lockdown, weil es so ruhig ist? Oder fehlen die Touristen? Die Einreisebedingungen sind ja streng. Urlaub ist da ja nicht möglich. Wir wünschen Euch, dass die Zeit rasch vergeht. Liebe Grüße von Claus und Angelika
Guten Morgen das „Pfarrerspaar“,
Es freut mich, dass es Euch gut geht im ehemaligen Mariott Hotel, so hiess Eure Herberge früher. Mit dem Plastik-Besteck habt Ihr Glück gehabt, es gelang nicht allen die ich aus der Quarantäne kenne, das zu ändern. Vielleicht hat es mit Eurer direkten Verbindung zum „Herrgott“ oder auch nur mit den 5 Sternen des Hotels zu tun. Ihr sollt ja auch schon glücklich sein, dass Ihr nicht getrennt worden sei, das soll auch schon vorgekommen sein, vor allem bei nicht getrauten, aber langjährigen Partnergemeinschaften. Auf der anderen Strassenseite der second Rd. ist der das Villa – Centre. Interessant dort ist das überteuerte und aufgemotzte Lebensmittelgeschäft, könnte irgendwo in Europa sein….dann ein riesig grosser Mr. Day – Haushaltwaren-Laden. Günstig, gut aber nicht dauerhaft ist das Angebot dort, aber ich gehe torztdem gerne da etwas „schneuggen“ auf deutsch, den „Gwunder stillen“. Man findet immer wieder etwas dort. Ich habe zum Beispiel wiederaufladbare Taschenlampen gekauft. Die konnte man leider nur 1 – 2 mal wieder aufladen und dann blieben sie schon wieder dunkel wie der Nachthimmel. Dann gibt es ein kleines aber Oho-Orientteppich-Geschäft, eine Boots-Apotheke und einen Mc Donalds. Die Mc Donalds Kaffees sind ausgezeichnet, aber nur, wenn sie aus der „Italo-Press-Maschine“ kommen. Den anderen Kaffee nennen wir „Lüürlie-Wasser“ oder Frauenverein-Kaffee. Weil der Frauenverein vor 60 Jahren am Morgen früh, Kaffee braute und am Abend aus dem gleichen, grossen Metallkanister den gleichen Kaffee ausschenkte. Dieser schmeckte echt nach „Frauenverein“ und man musste aufpassen, keine Metallvergiftung zu bekommen. Ich hätte, so glaube ich die Frechheit meine Bewegungsnot mit Korridor/Flur/Gang des Hotels zu absolvieren. Das hat auch schon einer gemacht, und er wurde nicht erwischt, trotz der alle-gegenwärtigen Kameras.
Gerne hoffe ich, dass Ihr nach einigen Tagen wie es bei „nobleren“ Herbergen üblich ist, zum Spaziergang beim Pool gehen dürft. Das sind eben die kleinen Privilegien für den „kleinen“ Aufpreis. Gott sei Lob und Dank muss ich keine 360 E-mail-Adressen aussortieren, auch bei Facebook habe ich nur 36 „Freunde“ davon sind vielleicht 2 – 3 Echte. Aber mit Familie und Kindern gibt es verständlicherweise einige Kontakte mehr zu bewältigen. Da Ihr nun „weläwäg“ auf deutsch, sowieso schon zu viel zu essen bekommt, lasse ich Euch nicht auch nicht „Lindor-Kugeln“ aufs Zimmer bringen. Ich wie schuldig/sündig werden und die Verantwortung für weitere Gewichtszunahmen tragen müssen. Ich glaube auch nicht, die Disziplin zu haben, mich täglich/stündlich sportlich zu bewegen, draussen schon oder im Wasser aber nicht ein einem eingeschlossenen Zimmer. Gerne hoffe ich, dass diese guten Morgen – Zeilen etwas „Pfiff“ in Euren Alltag bringen und keine Langeweile aufkommen llassen. Von meinem Balkon aus kann ich Euer Hotel nicht sehen, es ist „zu nahe“ aber das Hilton-Hotel und die Meeresbucht sehe ich gut. Es ist ein „grauer“ Morgen, auch bei Euch das weiss ich. Aber hier im ewig-sonnigen und warmen Pattaya mag ich diese herbstliche Stimmung besonders. Sie bedeutet für mich Erholung und Besinnung das muss ja auch sein.
Zum Schluss einen Basler-Fastnacht-Vers aus alter Zeit.
„vom Schnure bin i nuudle fertig, jetzt chömed d Sprüch, das is mi rettig“. Die Sprüche das nächste mal……
Ich wünsche Euch einen netten, frohen und glücklichen Tag und „bliibed gsund“
pje Peter J. Ern