29. September 2021
Heute ist Michaelistag. Der Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel. In einem großen apokalyptischen Kampf Michaels und seinem himmlischen Herr vertrieb er den Teufel und seine Genossen aus dem Himmel. Sie landeten auf der Erde (Offenbarung 12, 7-12). Das Problem: Jetzt macht der Teufel uns hier kräftig zu schaffen. Die ältesten dem Erzengel Michael geweihten Kirchen stehen auf den Friedhöfen. Immerhin kümmert sich St. Michael auch um die Sterbenden und sieht zu, dass sie den Weg in die himmlische Herrlichkeit finden. Ich hoffe, dass Michael uns morgen aus dem Edel-Kerker ins Leben führen wird.
Wie haben wir die Zeit in der Quarantäne überstanden? Wenn ich nicht gerade den Blog schreibe, an meiner Biografie weiter arbeite – Ich erlebe im Geiste immer noch die ersten sechs Jahre in Bad Ditzenbach – oder Fotos einordne, spielen wir Canasta oder Rommé und das mit wechselndem Glück. Doch leider gewinnt meistens Herta. Ich trage es mit Fassung.
30. September 2021
Endlich ist er da: der „Tag der Befreiung“. Um 7 Uhr gehen wir aus unserem Zimmer in die Freiheit und schwimmen im wunderschön angelegten Pool. Nach dem Frühstück auf dem Zimmer kommt um halb Zehn der Kofferträger und bringt die sechs Koffer und zwei Taschen auf einem großen Wagen nach unten. In der Lobby erwartet uns eine kleine Abordnung von drei Männern aus dem Begegnungszentrum und heißt uns willkommen. Der Rezeptionist händigt uns die Zertifikate aus, weil wir die Quarantäne ordnungsgemäß bestanden haben. Diese Zertifikate brauchen wir für die Anmeldung bei der Vermieterin. Khun Jack, der Betriebsleiter des Begegnungszentrums, holt uns mit seinem Pick Up ab und wir fahren zu unserem Appartement im Vela Casa Condo. Die Second Road und die Pattaya-Naklua-Road sind längst nicht so belebt wie wir es noch 2019 gewohnt waren. Die Touristenmassen fehlen.
Wir erreichen die Lobby unseres Condominiums. Wolfgang S. kommt uns entgegen, begrüßt uns herzlich und hilft uns die Koffer in den Lift tragen. Später gehen wir rüber ins Begegnungszentrum zum Mittagessen. Herzliche Begrüßung in der Runde der Stammtischmitglieder, die sich donnerstags treffen. Die Mädels vom Restaurant-Team beschenken uns mit Rosen. Danach fährt uns Khun Jack zum Tesco Lotus. Herta kauft Lebensmittel ein und wir bemühen uns, das Dienst-Handy und Hertas Smartphone für Thailand flott zu machen. Zu Hause packen wir die Koffer aus und freuen uns über die saubere Wohnung, die von Jack und seinen Mädels vor ein paar Tagen gründlich gewienert wurde. Wir freuen uns auch über die Ordnung, die wir unserem möglichen Nachfolger hinterlassen haben. Jetzt können endlich mal WIR von unserer Fürsorge profitieren.
Jetzt, am Abend – wunderschönes Farbenspiel des Sonnenuntergangs – sind wir ziemlich erschlagen. Wir gehen noch zum Seven Eleven und kaufen uns Bier. Das haben wir uns verdient. Prost Freiheit, Prost Pattaya!
Abenteuer Quarantäne ist beendet. Später geht es weiter mit dies und das über Gott und die Welt, aus unserer Arbeit und über unsere Reisen, wenn wir denn wieder reisen können! Also: Bleib dabei. Wenn Du noch kein Abonnent bist, melde Dich mit dem Formular an.
Euer Wolfgang der Pastor