Advent und Weihnachten in Asien

Der Dezember war mehr angefüllt mit Aktivitäten als ich dachte. Deshalb kommt erst heute am letzten Tag des Jahres eine Zusammenfassung. Während in Deutschland im Advent die Städte eingetaucht sind in ein blinkendes und glitzerndes Lichtermeer, umgeben von Weihnachtsbäumen, Weihnachtsmännern und Weihnachtsmarktbuden, ist im Advent in Delhi vom Weihnachtszauber allenfalls in der Deutschen Botschaftsschule und auf den Weihnachtsmärkten der Schule und der Handelskammer etwas zu spüren. Auch der amerikanische Weihnachtsmarkt wurde seinem Namen gerecht. Aber sonst war Abstinenz angesagt in diesem überwiegend hinduistischen Land.

Als wir in Kolkata (Kalkutta) unseren weihnachtlichen Gottesdienst im Goethe Institut zu Ende gefeiert hatten, führten mich die Damen in ein edles Café gleich in der nächsten Straße. Ja, und die war in Lichterbögen getaucht mit Weihnachtsmann und Christbaum – wunderbar. „Das ist die Prachtstraße von Kalkutta. Die ist zu jedem Fest geschmückt“, klärte mich Ingrid auf. Richtig. Ich konnte mich an die Straße zu Diwali erinnern, unserem ersten Aufenthalt.

In Delhi begrüßten wir am 15. Dezember meinen katholischen Kollegen. Am 13.12. war er in seinem neuen Arbeitsfeld angekommen: Jiji Pauloise Vattapparambil. Schon am Namen kann man erkennen, dass er nicht in die Fremde gezogen, sondern als Inder nach Hause gekommen ist. Ausgezogen aus Kerala vor 19 Jahren als IT-Fachmann nach Deutschland, dort in einen katholischen Orden eingetreten, vom Ordensoberen motiviert zum Theologiestudium und schließlich als Pastor in Münster und Duisburg tätig. Und nun versorgt er die deutschsprachigen Katholiken in Delhi, Mumbai, Pune, Bangalore und Chennai mit geistlichem Gut. So bunt kann Auslandsseelsorge sein.

Den ersten gemeinsamen Gottesdienst feierten wir an Heiligabend in der katholischen Hauskapelle mit 40 Personen und einem lustigen Krippenspiel mit dem Wirt als Hauptperson, der immer wieder aufgeweckt wurde von Maria und Josef, vom Engel, den Hirten und den drei Königen, bis er schließlich selbst im Stall erschien und sein Ärger angesichts des süßen Jesuskindes verflog. Am Weihnachtstag feierten wir mit zehn Personen unseren Festgottesdienst. Noch in der Nacht hoben wir mit dem Flugzeug ab gen München. Wir wollten wieder frische Luft schnappen, bevor die zweite Runde in Delhi beginnt.

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