Himmelfahrt erklärt

Die Himmelfahrt von Jesus Christus ist für viele unverständlich geworden. Vatertag am Donnerstag, 10 Tage vor Pfingsten, zu feiern und mit Bollerwagen und Bierkasten loszuziehen ist viel griffiger. Aber glaubt mir: Es lohnt sich, mal ein paar Minuten genauer hinzuschauen und zu lesen: Was ist an Christi Himmelfahrt dran für unseren Glauben und für unser Leben?

Die Geschichte

Jesus wird in den Himmel aufgenommen (Lukas 24, 50-52; Basisbibel)
Jesus führte seine Jünger aus der Stadt hinaus bis nach Betanien.
Dann hob er die Hände und segnete sie.
Und dann, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen
und wurde zum Himmel emporgehoben.
Sie warfen sich vor ihm auf die Knie.
Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück.

Himmelfahrt Christi erklärt

Albert Einstein hat mit seinen Gedankenspielen zur Relativität von Raum und Zeit die Physik grundsätzlich verändert. Erst Jahrzehnte später und gegen viele Widerstände wurde seine Relativitätstheorie bewiesen und anerkannt.

Dem Glauben an die Himmelfahrt von Jesus Christus liegen ähnliche Gedankenspiele zugrunde. In der Relativitätstheorie geht es um die Beziehung zwischen Raum und Zeit. Im Glauben an die Himmelfahrt Jesu Christi geht es um die Beziehung zwischen Gott und Jesus.

Die Basis unseres christlichen Glaubens ist:
– Im Menschen Jesus aus Nazareth ist Gott selbst in Zeit und Raum erschienen. „Er (Jesus), das göttliche Wort, wurde ein Mensch … Und wir sahen seine Herrlichkeit“ (Johannes 1,14; Basisbibel).
– In Jesus ist Gott selbst am Kreuz auf Golgatha unseren Tod gestorben.
– An Ostern hat Gott in Christus durch die Auferstehung den Tod überwunden.

Durch Geburt, Kreuzestod und Auferstehung hat Gott in Jesus Christus die Beziehung zwischen Gott und Mensch grundsätzlich verändert.
Weil Gott in Jesus Christus war, musste er auch wieder in die göttliche Herrlichkeit zurück. Denn Gott ist unter uns und jenseits von Zeit und Raum zu Hause.
Lukas beschreibt dieses Gedankenspiel des Glaubens anschaulich mit „wurde zum Himmel emporgehoben“. Denn uns Menschen helfen Bilder zum besseren Verstehen.

Warum sind diese Gedankenspiele wichtig für unseren Glauben?

Jesus Christus war nicht nur ein guter Mensch, ein kraftvoller Prediger, ein Heiler, ein Prophet, der von Gott gesalbte König Israels, unser Retter. Wäre dies der Kern unseres Glaubens, die Kirche wäre als bedeutungsloser Traditionsverein im Meer der Geschichte untergegangen.

Nein: In Jesus Christus und durch ihn begegnet uns Gott selbst. Das ist der Kern unseres Glaubens. Doch wie bewahrheitet sich dieses Gedankenspiel? Nicht durch die Beweiskraft physikalischer Experimente, sondern durch unsere Glaubenserfahrung. Jesus verspricht uns Gottes Geistkraft als Helfer (Johannes 17,7). Mit ihr entdecken wir, wie Gottes Gegenwart bis heute wirkt. Und wir stehen auch alle Anfeindungen gegen unseren Glauben durch.

Unser Gedankenspiel des Glaubens führt uns aus der Gegenwart sogar weit über unsere Zeit hinaus.: Jesus Christus wird kommen und allen Wesen seine göttliche Macht und Herrlichkeit zeigen. Dann wäre das Gedankenspiel unseres Glaubens erwiesen.

Wolfgang K. Leuschner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert