Jesus und seine Begleiter

Auf unserer virtuellen Reise sind wir im Stall von Bethlehem angekommen. Weihnachten haben wir gefeiert. Die Hirten sind wieder bei ihren Herden. Doch wusstest Du, dass das Christkind im Laufe der Zeit drei Begleiter auf seinem Weg in unsere Welt bekommen hat? Man nennt sie lateinisch auch „Comites Christi“. Diese drei Reisebegleiter stelle ich Dir heute vor.

Stephanus, der erste Glaubenszeuge

Der Zweite Weihnachtsfeiertag heute ist auch der Gedenktag des Erzmärtyrers Stephanus In der Urgemeinde in Jerusalem war er einer der sieben Diakone. Diese regelten die Versorgung der Mittellosen in der Gemeinde. Doch Stephanus war auch redegewandt und diskutierte als Jude griechischer Herkunft mit seinen jüdischen Landsleuten über die Bedeutung von Jesus Christus. Da sie ihm mit Argumenten nicht beikommen konnten, brachten sie ihn mit falschen Behauptungen vor Gericht. Dort versuchte Stephanus mit einer glühenden Rede die Mitglieder des Hohen Rates zu überzeugen. Zähneknirschend, weil „alternativlos“ hörten sie sich die Rede an. Doch als Stephanus im Übereifer seine Vision beschrieb, er sehe jetzt den Himmel offen und Christus, den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen, da war es vorbei. Schreiend zerrten sie ihn wegen dieser für sie unerhörten Gotteslästerung hinaus und steinigten ihn (Apostelgeschichte 7,54-60).
So wurde Stephanus zum ersten Zeugen (Märtyrer), der auf Grund seines Glaubens getötet wurde. Viele sollten noch folgen. Jesus selbst wurde wegen seines Glaubens gekreuzigt. Der Gedenktag des ersten Märtyrers Stephanus will uns daran erinnern, dass unser christlicher Glaube von Anfang an auch von Leiden begleitet wird. Die katholische Kirche und auch die evangelische Landeskirche Württemberg erinnert am Stephanustag an die verfolgten Christen in vielen Ländern und betet für sie.

Johannes der Evangelist (27. Dezember)

Johannes der Evangelist ist in der kirchlichen Tradition der Lieblingsjünger Jesu. Als sein Jünger ist er Zeitzeuge des Herrn. Er hat ihn begleitet bis zu Tod und Auferstehung. Die Essenz aus seiner Erfahrung beschreibt er in seinem Evangelium. Mit sieben Zeichen (Wundern) und sieben „Ich bin“-Worten von Jesus zeigt Johannes, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Johannes beschreibt die Liebe Gottes zu uns, die in Jesus sichtbar geworden ist. Johannes ist damit ein Begleiter Jesu, der von Gottes Liebe zu uns erzählt.

Die unschuldigen Kinder (28. Dezember)

Matteo di Giovanni di Bartolo: ‚Der Bethlehemitische Kindermord‘, 1488. Quelle: akg-images, katholisch.de

Am 28. Dezember gedenkt die Kirche der unschuldigen Kinder, die König Herodes töten ließ. Von den Sternkundigen aus dem Orient hatte er von der Geburt eines neuen Königs der Juden erfahren. Doch er duldete keinen Konkurrenten. Da die Sternkundigen im Auftrag Gottes ihm nicht erzählen sollten, wo sie Jesus, den neugeborenen König der Juden gefunden hatten, ordnete Herodes an, alle Kinder unter zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung töten zu lassen. Jesus wurde gerettet, weil Gott durch den Engel Gabriel der Heiligen Familie ausrichten ließ, sie sollten nach Ägypten fliehen (Matthäus 2, 16-18).

Dietrich, Flucht nach Ägypten

Das neugeborene Jesuskind ist von Beginn Hass, Missgunst und Todesgefahr ausgesetzt. Er teilt damit die Realität vieler Kinder bis heute. Die unschuldigen Kinder als Begleiter Christi erinnern uns an das Unrecht, das Kindern heute geschieht. Sie mahnen uns, für Gerechtigkeit und Schutz dieser Kinder einzutreten.
Jesus, das Kind, ausgesetzt in unser raues unmenschliches Leben. Und zugleich behütet und bewahrt durch Gottes Schutz. Jesus – ein besonderes Kind. Gott ist mit ihm. Gott ist in ihm und uns gleich geworden. Er sucht auch heute Begleiter. Gehst du mit ihm?

Ein Kommentar

  1. Guten Tag Wolfgang, Danke, hast Du wieder sehr schön geschrieben. Du Arbeiter im Hause des Herrn. Viele liebe Grüße und einen guten Start in das neue Jahr wünscht Dir und Deiner Frau Otto Römer

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