Trump in Indien

„Namaste Trump“ – Willkommen Trump: Große Plakate prangten an den Kreisverkehren Neu-Delhis in der Nähe des Regierungsviertels. Der amerikanische Präsident Donald Trump und seine First Lady Melania besuchen derzeit Indien. Am Montag, 24. Februar begann der Besuch mit einem gemeinsamen Auftritt mit Ministerpräsident Narendra Modi. Vor 50.000 Zuschauern im größten Cricketstadion der Welt in Ahmedabad in Modis Heimatregion Gujarat ließen sich die „beiden großen Egos“ (FAZ) feiern. „Amerika liebt Indien, Amerika respektiert Indien, und Amerika wird dem indischen Volk für immer ein treuer und loyaler Freund sein“, sagte Trump wie immer großmundig in seiner Rede.

Da Modi nach den Massakern an Muslimen 2002 in seiner Zeit als Ministerpräsident in Gujarat nicht eingriff, verpasste ihm die USA eine mehrjährige Einreisesperre. Das scheint vergessen. Trump lobte Modi hingegen für seinen Kampf gegen des islamistischen Terror, durch den die beiden Länder vereint seien. Das ließ die Brust Modis schwellen. Handelsverträge dürften kaum abgeschlossen werden. Gegenseitige Zollschranken sind wohl auch kein Thema. Es steht aber ein Großauftrag im Rüstungsgeschäft im Raum. Indien will für drei Milliarden Dollar Hubschrauber kaufen.

Heute am Dienstag, 25. Februar ist Trump in Delhi. Deshalb hatte ich Glück, weil ich am Montag auf dem Weg zum Goethe Institut ohne Straßensperren durchkam. Heute hat die American School vorsorglich schulfrei gegeben.

Überschattet ist der Besuch von Unruhen in drei Bezirken Im Nordosten Delhis wegen der Auseinandersetzung über das umstrittene Staatsbürgerschaftsgesetz. Neben den Bildern vom Besuch Trumps zeigen Presse und Nachrichtendienste in „Breaking News“ immer wieder verfeindete Gruppen, die mit Stöcken, Steinwürfen und Brandbomben aufeinander los gehen. Erst jetzt wurde das Ausmaß der Proteste bekannt, die am Sonntag mit einer Demonstration der Regierungspartei BJP begannen und mit 7 Toten, davon ein Polizist, Dutzenden Verletzten, brennenden Autos und verwüsteten Straßen noch kein Ende finden. Hinter diesen Protesten steht die Befürchtung, dass dieses neue Gesetz nur ein weiterer Schritt ist, um aus dem säkularen Indien einen Hindustaat zu machen.

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